Geburtsplan erstellen
Geburtsplan erstellen -
Wie viel Planung tut wirklich gut?
Wenn du gerade schwanger bist, stolperst du bestimmt immer wieder über das Thema „Geburtsplan erstellen“. Alle scheinen darüber zu reden. Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob so ein Plan überhaupt sinnvoll ist. Schließlich hört man ja immer wieder, dass Geburten sowieso selten so verlaufen, wie man es sich vorher ausgemalt hat. Kann man etwas planen, das so unvorhersehbar ist wie die Geburt eines Kindes?
Lass uns gemeinsam darüber nachdenken, was so ein Geburtsplan eigentlich bedeutet – und ob er dir in deinem ganz persönlichen Abenteuer helfen kann.
Geburtsplan erstellen – mehr als nur Planung
Ein Geburtsplan ist natürlich keine Garantie dafür, dass alles genau so abläuft, wie du es dir wünschst. Und das ist auch völlig okay. Aber ein Geburtsplan kann dir in vielerlei Hinsicht helfen, dich besser auf die Geburt vorzubereiten. Er ist mehr als nur eine Liste von Dingen, die du gerne hättest. Es ist deine Möglichkeit, dich schon jetzt in das Erlebnis einzufühlen und zu überlegen, was dir wichtig ist.
Warum ein Geburtsplan dir helfen kann
Einen Geburtsplan erstellen – das kann eine großartige Möglichkeit sein, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Die Geburt ist ein großes Abenteuer – eines, das du wahrscheinlich noch nie erlebt hast. Und gerade weil alles so neu und ungewiss ist, kann es gut sein, sich schon vorher ein paar Gedanken zu machen.
Vorbereitung auf das Abenteuer: Schon allein das Schreiben des Geburtsplans bringt dich in Kontakt mit dem, was dich erwartet. Möchtest du in einem Geburtshaus entbinden? Wie stehst du zu Schmerzmitteln? Was wünschst du dir, wenn du dein Baby zum ersten Mal in den Armen hältst? Beim Nachdenken darüber wird dir vielleicht einiges klarer. Natürlich weißt du noch nicht genau, was auf dich zukommt, aber du lernst, dich selbst und deine Bedürfnisse besser zu verstehen.
Eine Möglichkeit, dich auszudrücken: Ein Geburtsplan ist auch ein Kommunikationsmittel – sowohl mit dir selbst als auch mit den Menschen, die dich während der Geburt begleiten. Wenn du deine Gedanken aufschreibst, machst du dir selbst klar, was du dir vorstellst und wünschst. Gleichzeitig hilfst du damit deinem geburtshilflichen Team, dich besser zu unterstützen. Oft ist es so, dass du während der Geburt vielleicht nicht die richtigen Worte findest oder nicht genau weißt, wie du dich ausdrücken sollst. Da ist es gut, wenn deine Begleitung weiß, was dir wichtig ist.
- Orientierung für deine Begleitung: Der Geburtsplan ist auch eine wunderbare Gelegenheit, sich mit deiner Begleitung, sei es dein*e Partner*in, eine Doula oder deine Hebamme, auszutauschen. Ihr könnt gemeinsam darüber sprechen, was du dir wünschst und wie du dir die Geburt vorstellst. Dadurch entsteht eine Art Zusammenfassung, an der sich deine Begleitung während der Geburt orientieren kann.
Aber was, wenn die Geburt anders verläuft?
Nun kommt der Punkt, den viele befürchten: Was, wenn die Geburt so ganz anders wird, als im Plan? Vielleicht kennst du das Zitat der Autorin Tanja Sahib: „Die Geburt ist eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit.“ Und genau das trifft es.
Es ist wichtig, den Geburtsplan nicht als Checkliste zu sehen, die stur abgearbeitet werden muss. Der Wunsch, eine Geburt genau planen zu können, kann schnell eine Illusion sein. So sehr wir uns vorbereiten, das Leben folgt selten einem festen Plan. Das bedeutet aber nicht, dass du deinen Geburtsplan nicht ernst nehmen solltest – im Gegenteil! Es ist dein Versuch, dich auf etwas vorzubereiten, das dich zutiefst berühren wird.
Loslassen und den Moment annehmen: Der Geburtsplan kann dir Sicherheit geben, aber es ist genauso wichtig, loslassen zu können. Vielleicht wolltest du eine Wassergeburt, aber in dem Moment fühlst du dich im Wasser nicht wohl. Vielleicht hast du dir eine natürliche Geburt gewünscht, und dann wird ein medizinischer Eingriff notwendig. Dein Plan ist nicht da, um dich in eine Schublade zu stecken, sondern um dir Orientierung zu bieten – und das ist ein riesiger Unterschied.
Vorbereitung und Flexibilität gehören zusammen: Eine Geburt ist eine Mischung aus Vorbereitung und Flexibilität. Es ist gut, eine Vorstellung davon zu haben, was du möchtest und was deine Bedürfnisse bei der Geburt sind. Gleichzeitig ist es genauso wichtig, offen für Veränderungen zu bleiben. Keine andere Situation im Leben verlangt so viel von uns, wenn es darum geht, Pläne zu verwerfen und sich auf das Hier und Jetzt einzulassen. Dein Geburtsplan darf also eher eine Sammlung von Wünschen und Gedanken sein, als eine starre Vorgabe.
Fazit: Dein Geburtsplan als liebevolle Orientierung
Einen Geburtsplan erstellen kann dir helfen, dich auf die Geburt vorzubereiten und deinen Bedürfnissen Raum zu geben. Er gibt dir die Möglichkeit, dich im Vorfeld mit deinen Wünschen auseinanderzusetzen und sie klar zu formulieren. Doch genauso darfst du dich darauf einstellen, dass es auch ganz anders kommen kann.
Es ist völlig in Ordnung, während der Geburt deinen Plan beiseite zu legen und dich dem Moment hinzugeben. Schließlich ist eine Geburt nicht „planbar“ – und das ist das Wunderschöne daran. Dein Geburtsplan ist eine liebevolle Orientierung, kein strikter Fahrplan. Es geht um dein Wohlbefinden, um die Bedürfnisse, die du jetzt vielleicht fühlst, und um die Offenheit für das, was auf dich zukommt.
Fühlst du dich unsicher, wie du deinen Geburtsplan gestalten sollst? Oder hast du das Bedürfnis, deine Gedanken zur Geburt einfach mal auszusprechen? Ich bin für dich da. Lass uns in einem persönlichen Gespräch herausfinden, was du dir wünschst und wie ich dich in dieser besonderen Zeit begleiten kann. Kontaktiere mich gern für ein unverbindliches Erstgespräch – du bist nicht allein auf diesem Weg.