Sternenkinder?
Als Sternenkinder bezeichnet man die Babys die noch im Mutterleib, oder kurz nach der Geburt versterben – Sternenkindeltern die verwaisten Eltern. Die im medizinischen Gebrauch verwendeten Begriffe wie „Abort“ fühlen sich für Eltern oft befremdlich an. Begriffe wie „Sternenkind“, „Himmelskind“, „Schmetterlingskind“ sind mittlerweile weit verbreitet. „Stille Geburt“ beschreibt auf sensible Weise, wenn Kinder tot geboren werden.
Ein Kind zu verlieren, ist wohl das schlimmste, was einer Mutter bzw. einem Vater passieren kann.
Oft beschreiben Frauen es so: „Es fühlt sich an, als ob ich den Boden unter den Füßen verloren habe! Nichts ist wie vorher. Gerade noch in guter Hoffnung und plötzlich allein!“
Unfassbar ist dieser Verlust.
Auch wenn das Kind noch sehr jung war- vielleicht nur wenige Wochen – die Schwangerschaft noch nicht einmal von außen sichtbar – kann der erlebte Verlust riesengroß sein und ein schmerzhaftes Loch hinterlassen. Die emotionale Wunde, die Mütter mit diesem Verlust erleben ist unabhängig von der Zeit, in der sie mit diesem Kind schwanger waren.
Plötzlich vorbei
Wenn Dich völlig unvorbereitet die Nachricht trifft, dass Dein Kind verstorben ist, beginnt eine Zeit, die von vielen Frauen rückblickend- „…wie im Nebel“ wahrgenommen wird.
Diese Zeit ist intensiv, der Schock wirkt betäubend, doch es gilt aktiv zu werden: Entscheidungen müssen getroffen werden, vielleicht andere Menschen über den Verlust informiert werden, Geschwisterkinder die Nachricht überbracht werden, ein paar Erinnerungen sammeln, an diese kurze Zeit, die Bestattung zu planen, organisieren.
Aktiv zu sein, hilft – sagen Mütter im Rückblick.
Wenn all dies erledigt ist, wird der Schmerz oft noch einmal intensiver. Oft kommt ein Gefühl von Leere dazu. Es gibt nichts mehr zu tun. Oft entstehen Fragen wie:
Kann ich das aushalten? Können wir das gemeinsam halten? Wie geht es weiter? Werde ich wieder lachen können?
Vielleicht fühlst Du Dich verloren, verzweifelt. Du musst da nicht allein durch! Hol Dir Unterstützung!
Trauer halten bei einem Sternenkind
Die Unsicherheit darüber wie Trauer „funktioniert“ hat in unserer Kultur wenig Raum. Daher besteht oft eine große Unsicherheit darüber wie eine „normale“ Trauer sich gestaltet. Trauer ist individuell und verläuft sehr unterschiedlich.
Du fühlst Dich ausgeliefert, weil der Schmerz Dich immer wieder überwältigt? Du hast das Gefühl hast keinen Einfluss zu haben? Deine Gefüle sind außer Kontrolle? Du fragst Dich vielleicht: Wann wird der Schmerz endlich weniger?
Meiner Erfahrung nach gibt es hier keinerlei allgemeingültige Antworten. In meiner Arbeit biete ich Dir an, Dich auf Deinem Weg zu begleiten. Den Schmerz kann ich Dir nicht nehmen, aber ich biete Dir meine professionelle Unterstützung um einen guten Umgang mit Deinem Verlust zu finden.
Umgang mit Freunden, Familie & anderen Menschen
Diese Verunsicherung zeigt sich auch im Umfeld. Freunde und Familie sind verunsichert, wie sie Dir begegnen sollen. Sie möchten tröstende Worte aussprechen und sind sprachlos. Gleichzeitig ist vielleicht auch für sie die Betroffenheit groß, der Schreck über den Verlust, lässt sie ratlos dastehen. Sie fühlen ähnlich und doch ganz anders als Du.
Die Frage nach „Und, gehst du schon wieder arbeiten?“ kann sehr verletzend wirken und ist vielleicht die hilflose Frage von nach: „Wie geht es Dir?“
Worum geht es nun in meiner Trauerarbeit bei Sternenkindern?
Der Schmerz des Verlustes wird vielleicht niemals verschwinden. Was aber veränderbar ist, ist dein Umgang mit deinen Gefühlen, den Einfluss auf die Form Deiner Trauer, den du zurückgewinnst, sodass die Trauer einerseits einen Raum findet und damit Dein Kind niemals vergessen wird und Du andererseits den Schmerz in Schach halten kannst, darüber reden kannst ohne innerlich den Halt zu verlieren. Und das ist wichtig, um Deinen Weg weiter zu gehen.
Ganz anders als in meiner Arbeit mit anderen krisenhaften Themen rund um Geburt und Schwangerschaft geht es bei der Arbeit mit trauernden Eltern von Sternenkindern nicht darum etwas zu schaffen, einen Weg zu meistern- oder einem Ziel zu erreichen.
Oft erlebe ich die Annahme von verwaisten Müttern:
„Wenn ich das verstorbene Kind loslassen kann, dann wird auch meine Trauer weniger“. Mütter spüren oft: „Ich kann dieses Kind nicht loslassen und will es nicht vergessen! Ich bin Mutter dieses Kindes, auch wenn es verstorben ist.“
Dieses Kind- und sei sein Leben noch so kurz gewesen gehört zu ihrem Leben dazu. Es wichtig, sich auf den Weg zu machen nach Antworten zu der Frage:
Wie kann ich mit diesem Schmerz umgehen? Wie ist es möglich den Schmerz auszuhalten?
Wie umgehen, mit all den enttäuschten Vorstellungen an ein Leben mit diesem Kind?
Was bedeutet dieser Verlust für mein Leben?
Wie verändert sich mein Bild von mir als Mutter?
Was kann helfen?
Oft geht es darum, die Gefühle von Verlust, Trauer, Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit einen Raum zu geben. Gefühle haben die Eigenschaft sich aufzublasen wie ein Ungeheuer, wenn wir versuchen, sie zurück zu schieben, sie nicht zu spüren und unterdrücken.
- Spüren, da sein lassen, Raum geben, sich dafür Zeit nehmen
Das braucht Mut. Jemanden an Deiner Seite zu wissen, kann helfen. Und sehr tröstlich sein. Jemand, der Dir Halt gibt, bei dem Gedanken ausgesprochen werden dürfen, ohne Sorge nahe stehende Personen zu belasten, jemand der profeesionell in dieser Zeit für dich da ist.
- Erinnerung zu schaffen
Erinnerungen zu schaffen, kann sehr wichtig sein, damit dieses Kind seinen Platz bei dir- in deiner Familie bekommt.
Die meisten Kliniken fertigen Fotos von deinem Kind an, wenn es geboren wurde. Auch Fuß- oder Handabdrücke werden gemacht und dir mitgegeben. Egal ob Ultraschallbilder, die erste Kleidung die du für dieses Kind besorgt hast, einem Namensbändchen,- egal, ob du dafür einen Platz in deinem Zuhause schaffst- sichtbar- auch für andere, oder ob Du diese Erinnerung in einer Box aufbewahren möchtest- all dies hilft und schafft die Möglichkeit sich zu erinnern.
- Rituale finden
Manchmal helfen Rituale auf dem Weg einen Umgang mit der Trauer zu finden. Ein regelmäßiger Gang zum Friedhof, vielleicht gemeinsam als Paar, bei dem die Erinnerungen an dieses Kind bewusst Platz haben, indem Du dich austauschen kannst und ihr euch gegenseitig erzählen könnt, wie es euch mit Eurem Verlust geht. Vielleicht denkst Du bewusst an Dein verstorbenes Kind, bevor Du schlafen gehst, vielleicht magst Du ihm einen Brief schreiben, indem alles Platz hat, was Du ihm gern sagen möchtest.
Halt finden nach dem Verlust
Hast Du solch einen Verlust erlebt? Wo stehst du damit?
Ich möchte Dich dazu ermutigen Dich auf den Weg zu machen, Dir Unterstützung zu holen, wenn Du es brauchst um dieses Erlebnis bestmöglich zu verarbeiten! Du musst das nicht allein tun!
Wenn Du Dir Unterstützung wünschst, melde Dich gern für ein kostenloses Kennlerngespräch bei mir.
Wenn Du zunächst etwas mehr über mich erfahren möchtest, lies hier weiter…