Blogbeitrag von Anne Planz zum Thema: Ständig Verfügbar-Sein als Mutter– besonders beim Stillen. Ein ehrlicher Text über Erschöpfung, Nähe und den Weg zurück zur inneren Verbindung.

Das „Immer-verfügbar-sein“ erschöpft Mütter

Stillen, Nähe und der schmale Grat zwischen Verbindung und Überforderung. Die Gedanken einer Mutter – eingefangen in einem Moment tiefer Erschöpfung. Ich höre zu. Ich begleite. Und ich schreibe auf, was viele Mütter fühlen – aber kaum jemand laut sagt.

Wenn das Immer-verfügbar-sein erschöpft

In letzter Zeit ertappe ich mich immer öfter bei dem Gedanken: Ich bin ständig verfügbar.
Ich bin da – Tag und Nacht. Für mein Kind. Für seine Bedürfnisse. Fürs Stillen. Fürs Trösten. Für alles.
Und obwohl ich das grundsätzlich gerne bin, merke ich, wie es mich manchmal an meine Grenze bringt.

Es ist diese ständige Verfügbarkeit, die mich auszehrt.
Nicht in einem großen, dramatischen Moment – sondern schleichend.
Wie Wasser, das langsam durchs Mauerwerk zieht.

Ich gebe so viel – mit meinem Körper, meiner Zeit, meiner Energie.
Und oft vergesse ich dabei, auch etwas für mich selbst zu behalten.
Es fühlt sich an, als würde ich dauernd gebraucht werden – als Mutter, als Körper, als beruhigender Raum.
Und manchmal bleibt da nicht mehr viel von mir übrig.

„Angebunden“ – wie sich Stillen anfühlen kann

Das Stillen fühlt sich für mich manchmal an wie ein Band, das mich festhält.
Ich komme nicht weg. Nicht körperlich, nicht gedanklich.
Ich bin angebunden – an ein Bedürfnis, das größer ist als meins.
Und genau da liegt die Herausforderung.

Denn wenn ich ehrlich bin, will ich manchmal einfach meine Ruhe.
Einmal sitzen, ohne gebraucht zu werden.
Einmal atmen, ohne auf Abruf zu sein.
Manchmal fühle ich mich innerlich leer – trotz Nähe zu meinem Kind.

Ein anderer Blick auf das Ganze

Ich habe begonnen, den Begriff „angebunden“ zu hinterfragen.
Was, wenn ich nicht nur festgehalten werde,
sondern in Wahrheit verbunden bin – und mir nur der Zugang zu mir selbst fehlt?

Was, wenn diese Nähe – so fordernd sie ist –
auch ein Raum sein kann, in dem ich wieder auftauche?
Nicht, indem ich funktioniere. Sondern indem ich mit mir selbst in Kontakt bleibe.

Ich darf auch da sein – nicht nur für mein Kind, sondern für mich

Ich übe mich darin, mich selbst wieder mitzudenken.
Einmal bewusst atmen.
Mich kurz zurücklehnen, auch wenn mein Kind auf mir liegt.
Mich fragen: Was brauche ich jetzt – in diesem Moment?

Ich bin nicht nur die, die gibt.
Ich bin auch die, die fühlen darf.
Die sagen darf: Ich bin erschöpft. Ich brauche Unterstützung.

Gerade frischgebackene Mütter brauchen Raum. Verständnis.
Emotionale Unterstützung, die nicht bewertet, sondern begleitet.
Und die dabei hilft, sich selbst wiederzufinden in all dem, was zu viel geworden ist.

Stillen ist keine Einbahnstraße

Es ist ein Austausch.
Ein Zusammenspiel zweier Körper, zweier Nervensysteme.
Und wenn ich mich selbst mit hineinnahme in diesen Moment –
mit meiner Müdigkeit, meinen Grenzen, meinen Bedürfnissen –
dann verändert sich etwas.

Dann bin ich nicht mehr nur dauernd verfügbar,
sondern bewusst in Verbindung.
Mit meinem Kind.
Und endlich auch wieder mit mir.

Du darfst da sein – mit allem, was dich müde macht. Und mit allem, was dich wieder stärkt.

Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst und dir Begleitung auf deinem Weg wünschst, melde dich gern bei mir.
Ich bin da. Für dich.

DU WILLST MEHR?

TRAG DICH IN MEINE NEWSLETTER-LISTE EIN UND ERHALTE DIE NEUESTEN TIPPS FÜR MÜTTER & EINLADUNGEN ZU WORKSHOPS!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Datenschutz-Einwilligung
Teile diesen Wissen auf:
Pinterest
fb-share-icon
LinkedIn
Share
Copy link
URL has been copied successfully!

Weitere Artikel

Was hilft nach einer traumatischen Geburt? Dieser Artikel gibt praktische Impulse zur Verarbeitung, von Gesprächen bis zu Ritualen – basierend auf langjähriger Erfahrung in der emotionalen Begleitung von Frauen. Für einen neuen Blick auf dein Geburtserlebnis und mehr Leichtigkeit im Mama-Sein.
traumatische Geburt

So verarbeitest du eine traumatische Geburt

Was hilft nach einer traumatischen Geburt? Dieser Artikel gibt praktische Impulse zur Verarbeitung, von Gesprächen bis zu Ritualen – basierend auf langjähriger Erfahrung in der emotionalen Begleitung von Frauen. Für einen neuen Blick auf dein Geburtserlebnis und mehr Leichtigkeit im Mama-Sein.

Weiterlesen »
traumatische Geburt

Maries Geschichte: Spuren einer traumatischen Geburt

Eine traumatische Geburt muss nicht bestimmen, wie du in die nächste Geburt gehst. Maries Geschichte zeigt, wie auch du deine Geburt verarbeiten kannst – für mehr Vertrauen, mentale Gesundheit als Mama und eine selbstbestimmte Geburt, die sich sicher und gut anfühlt.

Weiterlesen »
Babyblues oder Wochenbettdepression? In diesem Blogartikel erfährst du verständlich und einfühlsam den Unterschied – und woran du erkennst, wann du dir Unterstützung holen darfst. Für mehr mentale Gesundheit, innere Stabilität und Stärke im Mama-Sein.
Ängste rund um die Geburt

Systemische Beratung für Frauen und Mütter

Du bist Mama und fühlst dich manchmal falsch, zu sensibel oder überfordert? Dieser Artikel zeigt dir, wie systemische Begleitung bzw. systemische Beratung hilft, dich selbst wieder besser zu verstehen – liebevoll und ohne Urteil.

Weiterlesen »
Du bist Mama und fühlst dich manchmal falsch, zu sensibel oder überfordert? Dieser Artikel zeigt dir, wie systemische Begleitung bzw. systemische Beratung hilft, dich selbst wieder besser zu verstehen – liebevoll und ohne Urteil.
traumatische Geburt

Ist es eine Wochenbettdepression oder nur Babyblues?

Babyblues oder Wochenbettdepression? In diesem Blogartikel erfährst du verständlich und einfühlsam den Unterschied – und woran du erkennst, wann du dir Unterstützung holen darfst. Für mehr mentale Gesundheit, innere Stabilität und Stärke im Mama-Sein.

Weiterlesen »
Blogbeitrag von Anne Planz zum Thema: Ständig Verfügbar-Sein als Mutter– besonders beim Stillen. Ein ehrlicher Text über Erschöpfung, Nähe und den Weg zurück zur inneren Verbindung.
Alltagstipps

Das „Immer-verfügbar-sein“ erschöpft Mütter

Stillen, Nähe und der schmale Grat zwischen Verbindung und Überforderung. Die Gedanken einer Mutter – eingefangen in einem Moment tiefer Erschöpfung. Ich höre zu. Ich begleite. Und ich schreibe auf, was viele Mütter fühlen – aber kaum jemand laut sagt.

Weiterlesen »
Blogbeitrag von Anne Planz zum Thema: Traurigkeit im Mama-Sein oder wenn das Mama-Sein traurig macht. Warum du kein schlechtes Gewissen haben musst – und wie du achtsam für dich selbst sorgen kannst.
Alltagstipps

Traurigkeit im Mama-Sein

Traurigkeit im Mama-Sein oder wenn das Mama-Sein traurig macht: Warum du kein schlechtes Gewissen haben musst – und wie du achtsam für dich selbst sorgen kannst.

Weiterlesen »
Veränderung durch eine Geburt braucht Zeit zum Verarbeiten und verläuft nicht geradlinig – und genau das ist okay. Warum Rückschritte Teil deines Wachstums sind und wie du liebevoll mit dir selbst bleibst, erfährst du in meinem Blog-Artikel.
Alltagstipps

Veränderung durch eine Geburt braucht Zeit

Veränderung durch eine Geburt braucht Zeit zum Verarbeiten und verläuft nicht geradlinig – und genau das ist okay. Warum Rückschritte Teil deines Wachstums sind und wie du liebevoll mit dir selbst bleibst, erfährst du in meinem Blog-Artikel.

Weiterlesen »
Familienzimmer stärken mentale Gesundheit von Müttern: Ängste nach der Geburt? Wochenbettdepression? Eine neue Studie zeigt: Familienzimmer in Kliniken könnten Müttern helfen, emotionale Stabilität nach schwierigen Geburten zu finden. Erfahre, wie sie deine mentale Gesundheit schützen können!
Mamasein

Familienzimmer stärken mentale Gesundheit von Müttern

Familienzimmer stärken mentale Gesundheit von Müttern: Ängste nach der Geburt? Wochenbettdepression? Eine neue Studie zeigt: Familienzimmer in Kliniken könnten Müttern helfen, emotionale Stabilität nach schwierigen Geburten zu finden. Erfahre, wie sie deine mentale Gesundheit schützen können!

Weiterlesen »
Die Geburt eines Kindes und einer Mutter: Muttersein beginnt nicht nur mit der Geburt deines Kindes, sondern auch mit deiner eigenen Veränderung.
Mamasein

Geburt eines Kindes und einer Mutter

Die Geburt eines Kindes und einer Mutter: Muttersein beginnt nicht nur mit der Geburt deines Kindes, sondern auch mit deiner eigenen Veränderung. Erfahre, warum der Übergang in diese neue Rolle herausfordernd sein kann, welche Gefühle dabei ganz normal sind und wie du dein Geburtserlebnis verarbeiten kannst – mit Selbstfürsorge, Unterstützung

Weiterlesen »