Du darfst nicht alles glauben – Buch für Mütter in Krisen

Kurt Krömers Buch zeigt: Gedanken sind keine Fakten. Warum diese Botschaft Müttern mit Ängsten, Wochenbettdepression oder nach traumatischer Geburt Mut macht.

„Du darfst nicht alles glauben, was du denkst“

Warum dieses Buch Müttern in Krisen Mut machen kann

Kürzlich habe ich das Buch von Kurt Krömer gelesen: „Du darfst nicht alles glauben, was du denkst.“
Es ist ein ehrlicher und schonungsloser Einblick in das Leben mit einer Depression. Und doch ist es mehr als das – es ist ein Buch über Mut, Entwicklung und die Kraft, die in Veränderung steckt.

Krömer beschreibt eindrücklich, wie schwer es war, den Schritt in eine Klinik zu wagen. Allein dieser Moment – zu erkennen, dass er es nicht mehr alleine schafft – war für ihn ein gewaltiger Einschnitt. Er erzählt offen von seiner Angst, die mit diesem Schritt verbunden war, und zugleich davon, wie er dort lernen konnte, neue Wege im Umgang mit sich selbst und seinen Gedanken zu gehen. Am Ende wird deutlich: Diese Krise war nicht das Ende, sondern ein Wendepunkt, der ihm neue Perspektiven eröffnet hat.

Gedanken sind keine Fakten

Was mich besonders berührt hat: Krömer zeigt, wie sehr uns unsere Gedanken täuschen können. Viele seiner Überzeugungen („Ich bin nichts wert“, „Ich muss das alleine schaffen“) hielten ihn lange in der Dunkelheit fest. Erst mit Unterstützung konnte er lernen, seine Gedanken kritisch zu betrachten.

Genau an diesem Punkt sehe ich eine Verbindung zu vielen Frauen, die ich begleite. Mütter in Krisen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett berichten häufig von ähnlichen inneren Stimmen:

  • „Ich bin keine gute Mutter.“
  • „Alle anderen schaffen das besser.“
  • „Mit mir stimmt etwas nicht.“

Diese Gedanken fühlen sich oft so real an, als wären sie unumstößliche Wahrheiten. Doch sie sind – wie Krömer so klar zeigt – eben nur Gedanken. Und wir dürfen lernen, ihnen nicht alles zu glauben.

Die Angst, Hilfe anzunehmen

Ein weiterer Aspekt, den ich aus dem Buch mitnehme: Die große Angst, Hilfe wirklich in Anspruch zu nehmen. Viele Mütter spüren diese Schwelle ebenfalls. Es fällt schwer, sich einzugestehen, dass man Unterstützung braucht. Oft mischen sich Schamgefühle und der Gedanke, „es doch irgendwie alleine schaffen zu müssen“.

Krömers Geschichte zeigt eindrücklich: Hilfe anzunehmen bedeutet nicht Schwäche, sondern Stärke. Denn nur dadurch konnte er wachsen, sich entwickeln und seinen Weg zurück ins Leben finden. Diese Botschaft kann für Frauen, die mit Wochenbettdepression, Ängsten in der Schwangerschaft oder einer traumatisch erlebten Geburt kämpfen, unglaublich entlastend sein.

Entwicklung durch Krisen

In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder: Krisen tragen das Potenzial in sich, uns weiterzubringen. Sie zwingen uns, genauer hinzuschauen – auf unsere Bedürfnisse, unsere Ressourcen, unsere Grenzen. Genau wie Krömer in seinem Buch beschreibt, entstehen daraus neue Möglichkeiten. Im systemischen und hypnosystemischen Arbeiten geht es deshalb nicht darum, die Krise „wegzumachen“, sondern sie als Ausgangspunkt für Entwicklung zu nutzen. Was kann neu entstehen, wenn wir die kritischen Stimmen leiser stellen und die stärkenden lauter drehen? Welche neuen Gedanken dürfen Raum bekommen?

Ein ermutigendes Fazit

„Du darfst nicht alles glauben, was du denkst“ ist ein Buch, das Mut macht. Nicht, weil es eine leichte Erfolgsgeschichte erzählt – sondern weil es zeigt, wie ehrlich und verletzlich der Weg durch eine psychische Krise ist. Und dass es sich lohnt, diesen Weg zu gehen.

Für Mütter in herausfordernden Zeiten kann genau diese Offenheit tröstlich sein: Du bist nicht allein. Hilfe anzunehmen ist kein Versagen – es ist ein Schritt zu dir selbst. Und es darf leichter werden, auch wenn der Weg dorthin nicht immer geradlinig ist.

Ich freue mich sehr, wenn du mir dazu schreibst.

Wenn du spürst, dass Selbstzweifel oder Ängste dich belasten: Mein Coaching- oder Workshopangebote stärken dich genau dort, wo du es brauchst.

Erfahre mehr über den Selbstwertboost für Mütter per Mail oder als Nachricht an mich.

Herzlichst,
Anne

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