Patientenakte verstehen – traumatische Geburt verarbeiten

Nach einer traumatischen Geburt wünschen sich viele Frauen Klarheit. Das Lesen und verstehen der Patientenakte bzw. Krankenakte kann helfen, eine traumatische Geburtserfahrung zu verarbeiten. Wie du diesen Schritt achtsam gestalten kannst.

Patientenakte verstehen

Das Recht, zu verstehen – und die Kraft, selbst zu entscheiden

Nach einer schwierigen oder traumatischen Geburt bleibt bei vielen Frauen ein Gefühl zurück, das sich schwer in Worte fassen lässt.
Etwas stimmt nicht. Etwas war zu viel, zu schnell, zu schmerzhaft.
Und oft bleibt die Frage: „Was ist da eigentlich passiert?“

Dieses Bedürfnis, verstehen zu wollen, ist zutiefst menschlich.
Wenn etwas uns erschüttert, suchen wir Halt – und Verständnis kann ein erster Schritt dahin sein.
Manche Frauen spüren irgendwann: „Ich möchte meine Krankenakte lesen. Ich will wissen, was da steht.“

Und das ist ihr gutes Recht.
Nach § 630g BGB darfst du jederzeit Einsicht in deine vollständige Patientenakte verlangen – ganz unabhängig davon, wie lange die Geburt zurückliegt.
Dieses Recht ist wichtig, weil es dir die Möglichkeit gibt, die Abläufe nachzuvollziehen und Verantwortung dorthin zurückzugeben, wo sie hingehört.
Manchmal ist das Lesen der Akte ein Moment der Klarheit, der hilft, Frieden zu finden.

👉 Mehr Informationen findest du hier:

Zwischen Verstehen und Konfrontation

Nicht für jede Frau ist dieser Schritt hilfreich – zumindest nicht zu jedem Zeitpunkt.
Viele berichten, dass das Lesen des Berichtes eine harte Konfrontation war.
Weil sie dort oft nichts von dem wiederfinden, was sie selbst gefühlt haben.
Die nüchterne Sprache einer medizinischen Dokumentation kann kalt wirken.
Sie beschreibt Fakten, nicht Empfindungen. Und gerade das, was innerlich so viel Raum eingenommen hat – Angst, Schmerz, Ohnmacht – bleibt unsichtbar.

Deshalb kann es weh tun.
Manche erleben das Lesen der Akte als erneute Grenzüberschreitung – diesmal auf dem Papier.
Andere fühlen sich bestätigt, wieder andere verwirrt oder enttäuscht.

Wenn du deine Akte anfordern möchtest

Wenn du dich entscheidest, deine Akte anzufordern, überlege vorher, mit wem du sie lesen möchtest.
Manchmal ist es hilfreich, das nicht allein zu tun.
Eine Fachperson, die in diesem Bereich arbeitet – etwa eine Therapeutin, systemische Beraterin oder Hebamme mit Erfahrung in traumatischer Geburtsverarbeitung – kann dich begleiten, einordnen, auffangen.

Denn das Ziel ist nicht, die Akte „abzuhaken“,
sondern das, was du erlebst, in einen Zusammenhang zu bringen, der dich stärkt.
Verstehen kann ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung sein –
aber du entscheidest, wann und wie du hinschaust.

Weiterführende Impulse

Manche Frauen erleben nach der Geburt neben Angst auch tiefe Traurigkeit oder Antriebslosigkeit.
Woran du erkennst, ob es sich um eine vorübergehende Verstimmung oder eine behandlungsbedürftige Depression handelt, liest du hier:
👉 Wochenbettdepression oder Babyblues – wie du den Unterschied erkennst  

Wenn du merkst, dass dich das Thema noch länger beschäftigt oder du dir mehr Begleitung beim Sortieren wünschst:
In meinem Videokurs „Wenn Geburt Spuren hinterlässt – (die belasten)“

erfährst du, was nach einer traumatisch erlebten Geburt im Körper und in der Seele passiert –
und was dir helfen kann, Schritt für Schritt wieder Stabilität zu finden.

Wenn du deine Geburtserfahrung sortieren und neue Perspektiven finden möchtest, begleite ich dich gern dabei.
Erfahre mehr über meine systemische Begleitung rund um Schwangerschaft und Geburt – in Paderborn oder online.

💚Verstehen ist ein Teil von Heilung.
Aber du entscheidest, wann du bereit bist, hinzuschauen –
und mit wem du diesen Weg gehen möchtest.

Deine Anne von PlanZ

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