Wochenbettdepression betrifft auch Männer
Ein Kind zu haben hat das Potenzial das Leben vollkommen umzukrempeln und bedarf einer enormem Veränderungsenergie. Schlafentzug, Stress, der Wunsch die Partnerin bestens zu unterstützen und die zusätzliche Berufstätigkeit stellen große Herausforderungen dar. Auch eine traumatisch erlebte Geburt kann eine väterliche Wochenbettdepression begünstigen.
Ursachen für Wochenbettdepressionen bei Männern
Neben den typischen Symptomen einer Depression (zB anhaltend gedrückte Stimmung, Verlust von Freude, Konzentrationsstörungen, Hoffnungslosigkeit & Schuldgefühlen) können Bindungsprobleme zum Kind hinzu kommen, z.B.die Sorge keine positiven Gefühle für das Kind empfinden zu können- es nicht zu lieben.
Der Wunsch dem Kind emotional nah zu sein, seine Bedürfnisse zu erkennen und zufrieden zu stellen sind besonders in den ersten Monaten nicht leicht und brauchen Zeit. Hohe Anforderungen, zB ein guter Vater zu sein, gut für die Partnerin da zu sein, die finanzielle Veränderung auszugleichen und beruflich nicht den Anschluß zu verlieren stellen große Anforderungen dar und können überlastend wirken.
Die „Veränderungsleistung“ vom Mann zum Vater kann allerdings nicht ursächlich für die Depression angesehen werden. Depressionen sind -nicht wie häufig angenommen -die Folge von herausfordernden Lebenssituationen, viel eher zeigen sie sich, wenn Kräfte aufgebraucht sind und Grenzen der Belastbarkeit erreicht werden. (Dies gilt ebenso für Wochenbettdepressionen bei Müttern.) Da kann die Herausforderung der Anpassung an die veränderte Lebenssituation zuviel werden und „das Faß zum überlaufen bringen“. Eine väterliche Wochenbettdepression kann die Folge sein.
Grundsätzlich sind die Ursachen einer Depression nicht abschließend geklärt, zur Zeit geht die Wissenschaft von einem sog. multifaktoriellem Geschehen aus, u.a. immer noch verklärte und emotional überladene Rollenbilder spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Was kann Vätern helfen?
Abhängig davon, wie schwer das erlebte Leid und die Ausprägung der Beeinträchtigung ist, sind unterschiedliche Vorgehensweisen sinnvoll und ggf zu kombinieren:
- Entlastung im Alltag: Familienangehörige, Freunde und Bekannte können einbezogen werden. Gern übernommene Aufgaben sind die Zubereitung einer warmen Mahlzeit, Erledigung des Einkaufs und all das, was hilft der jungen Familie Zeit für sich zu haben. Wenn hier die Hemmschwelle aus Scham um Unterstützung zu bitten zu hoch ist, können Dienstleistungen wie Reinigungskraft und Haushaltshilfe (möglich ist eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse) eine Alternative darstellen.
- Medikamentöse Unterstützung und
- Psychotherapie sind weitere Bausteine der Behandlung. Hierzu sprechen Sie bitte IhreN Hausarzt/Hausärtztin an. (mehr Informationen zur Behandlung finden Sie hier)
- Unterstützung nach dem Selbsthilfeprinzip: Ein besonderes Angebot bietet der Verein Schatten & Licht e.V. Initiative peripartale psychische Erkrankungen
Unterstützung finden
Die Onlinegruppe für peripartal belastete Väter des Vereins Schatten & Licht e.V. findet nach dem Selbsthilfeprinzip statt und bietet Raum für Austausch und gegenseitige Unterstützung. Die Erfahrung mit dem Erleben einer mentalen Belastung in der Zeit nach der Entbindung nicht allein zu sein, wird häufig als sehr große Entlastung beschrieben. (Direkt zu diesem Angebot des Vereins gelangen Sie hier.)
Die Möglichkeit darüber zu sprechen, hilfreichen Input zu bekommen um durch eine neue Sichtweise wieder Mut und Zuversicht zu bekommen und Kraft für nächste Schritte zu haben ist auch durch mich möglich- entweder in meinem Beratungsraum in Paderborn, oder Online. Wenn Sie Interesse daran haben, melden Sie sich für ein kostenloses Erstgespräch und erfahren Sie, wie eine Arbeit mit mir konkret aussehen kann.
Hier geht`s direkt zum Kontakt.
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