Schwangere Frau, die sorgenvoll vor sich hin blickt

Angst und Panik in Schwangerschaft und Wochenbett

Viele Frauen erleben während der Schwangerschaft und Stillzeit Gefühle von Angst und sogar Panik – aber ist das normal? Die intensiven körperlichen und emotionalen Veränderungen, verbunden mit der Verantwortung für ein neues Leben, können Unsicherheiten und Ängste auslösen. In diesem Artikel kläre ich, warum solche Gefühle in dieser sensiblen Phase auftreten, welche Ursachen sie haben können und wie du mit ihnen umgehen kannst. Wichtig ist zu wissen: Du bist nicht allein, und es gibt Wege, mit diesen Ängsten umzugehen, damit du diese besondere Zeit gelassener erleben kannst.

Von Zweifeln und Ängsten

Ängste in der Schwangerschaft und zum Beginn deines Mutterseins gehören in diesen Lebensabschnitt, wie Butter aufs Brot. Gerade wenn du zum ersten Mal Mutter wirst, ist alles neu. Das verunsichert. Diese Unsicherheit kann das Gefühl mit sich bringen nichts wirklich im Griff zu haben. Zweifel können entstehen. Ungewissheit kann Angst hervorrufen, oder sie verstärken.  Das ist in erster Linie: NORMAL!  

Aber auch wenn du schon ein oder mehrere Kinder hast beschäftigen dich wahrscheinlich Fragen wie: Kann ich für beide/alle meine Kinder gut sorgen? Habe ich genug Kapazitäten? Kann ich das gut schaffen?

Panik kann ein Ausdruck davon sein und kann als „Angst in komprimierter Form“ gedeutet werden.

Angst und Panik verstehen

Angst und Panik sind Phänomene, die auch ohne Schwangerschaft in der Lebensphase des frühen Erwachsenenalters häufig auftreten und sie sind neben den Depressionen eine der häufigsten Erkrankungen aus dem seelischen Bereich – die Frauen häufiger betreffen als Männer.

Wenn ein überwiegender Teil deiner Gedanken am Tag angstvoll und sorgenvoll damit beschäftigt ist, dir unsinnige Ideen „einzuspielen“, gedachte Gefahren abzuwehren, Vorsorge zu treffen, oder zu überprüfen, ob du etwas falsch gemacht hast, zu überlegen, wie du angstvolle Situationen bewältigen, oder ob du wohl damit umgehen kannst, dann ist das in erster Linie: anstrengend! Anstrengend, weil du ständig damit beschäftigt bist, diese angstvollen Gedanken „in Schach“ zu halten. Und ein Booster für dein Selbstbewusstsein ist es natürlich auch nicht.

Wohingegen du in Panik die Wucht der Angst in heftigem Ausmaß zu spüren bekommst. Das Hauptkriterium einer Panik ist die „anfallsartige“ Angst. Diese zeigt sich sehr deutlich über körperliche Symptome wie Luftnot, Schwindel, Herzrasen, und kann sich bis zum Gefühl zu sterben steigern. Damit löst sie großes Leid aus. Besonders die Unvorhersehbarkeit, dass du nie weißt wann sie wieder auftaucht kann dich im Alltag belasten. Dann befindest du dich schnell in einem Teufelskreis aus Erwartungsangst und erhöhter Anspannung, was die Wahrscheinlichkeit einer Attacke begünstigt.

Ängste annehmen und bewältigen

All dies ist natürlich überhaupt nicht das, was du als Schwangere, oder „frisch gepresste“ Mama gebrauchen kannst. Was du dir wünschst hört sich vielleicht an wie:

Zuversicht     Vertrauen     Leichtigkeit

Aus meiner Beratungspraxis kann ich dir sagen:      All das ist möglich!

Folgende Tipps, die schon vielen Frauen geholfen haben,möchte ich dir hier zur Verfügung stellen, damit du selbst die Möglichkeit hast etwas zu tun:

Tipps für einen gelingenden Umgang

  1. Bist du bereit?

Ein erster ganz wichtiger Schritt, den du für dich klären kannst, wenn du von Angst und Panik in der Schwangerschaft, oder im Wochenbett betroffen bist, ist: Möchte ich mich dem zuwenden? Bin ich bereit, mich mit meinen Ängsten zu beschäftigen? Möchte ich mir jetzt dafür Zeit nehmen? Klarheit darüber schafft die besten Voraussetzungen für den nächsten Schritt!

  1. Ganz praktisch: sorge für Entlastung:

Überdenke deine Pflichten und Aufgaben. Jetzt als Mama ist es an der Zeit neue Prioritäten zu setzen. Das Tempo wird nun ein anderes sein und deine Leistung auf einem ganz anderen Niveau gemessen. Bedenke: dein Körper „baut“ gerade ein Kind, oder hat gerade eins „fertig“ und eine Meisterleistung – die Geburt hinter sich. Das braucht Energie.

Überlege einmal: Was raubt dir im Moment am meisten Kraft? Was davon kannst du abgeben?                                            (P.S. Freunde und Familie unterstützen dich bestimmt gern)

Warum Entlastung für Entspannung sorgt und warum das so wichtig ist, kannst du in meinem nächsten Blogartikel lesen.

  1. Gewinne Abstand:

Wenn wir von Ängsten betroffen sind, engt sich unsere Blick ein, sodass wir kaum mehr rechts und links schauen können. Dabei ist grade das unglaublich wichtig. Daher möchte ich dich ermuntern, einmal folgendes ganz bewusst  auszuprobieren:

Versuche dich und dein Erleben einmal von außen zu betrachten.  Frage dich aus der Vogelperspektive:“ Was für eine Aufgabe habe ich hier gestellt bekommen? Welche Bedeutung hat diese Angst für mich?

(Lies dazu auch meinen Beitrag: „Die Sache mit der Angst…“ um deine Angst noch besser zu verstehen.)

  1. Dreh`s um:

Die Angst zu deinem Freund machen, anstatt dagegen anzukämpfen, ist eine sehr wirksame Methode: befrage deine Angst: „Wer bist du? Was willst Du?“

 Wenn ich dich durch diese Übung durchführen soll und dir dafür einen sicheren Rahmen wünschst in dieser wirksamen Methode, klicke hier für ein Gespräch mit mir.

  1. Blicke wertschätzend zurück:

Setz dich doch in den nächsten ruhigen Minuten mal hin und nimm dir etwas Zeit für folgende Fragen: Welche Herausforderungen habe ich in meinem Leben bereits gemeistert? Welche meiner Eigenschaften haben mir dabei geholfen? Was hat letztendlich zur Lösung des Problems geführt?

Wenn du auf diese Weise einen Rückblick machst, kannst du deine Stärken erinnern und sie für die jetzige Herausforderung nutzen.

Angst als Herausforderung annehmen!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Angst und Panik während der Schwangerschaft und im Wochenbett häufige Begleiter sind, die viele Frauen erleben. Diese Gefühle sind oft normal und können durch die Unsicherheiten und Herausforderungen, die mit der Mutterschaft einhergehen, verstärkt werden. Es ist wichtig, dass du dich diesen Ängsten stellst und erkennst, dass Unterstützung und Entlastung entscheidend sind.

Meine fünf Tipps – (die sich sehr bewährt haben!) bereit sein, Entlastung zu suchen, Abstand zu gewinnen, die Angst zu hinterfragen und auf vergangene Erfolge zurückzublicken – bieten wertvolle Ansätze, um mit diesen Emotionen umzugehen. Indem du auf deine Angst zugehst, anstatt dich vor ihr „her treiben“ zu lassen, deine Ängste annimmst und aktiv daran arbeitest, kannst du Zuversicht und Leichtigkeit in dieser besonderen Lebensphase finden.

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