Wenn Vertrauen erst wieder wachsen muss – Eine selbstbestimmte Geburt nach traumatischer Erfahrung ist möglich
Vielleicht kennst du das…
Du bist schwanger. Aber statt Vorfreude meldet sich ein beklemmendes Gefühl. Erinnerungen an die letzte Geburt – dunkel, überwältigend, vielleicht sogar traumatisch. Gedanken wie: „Was, wenn es wieder so wird?“ kreisen durch den Kopf.
Genauso fühlte es sich auch für Marie an. Sie war mit ihrem zweiten Kind schwanger – und gleichzeitig noch so sehr verbunden mit der belastenden Erinnerung an ihre erste Geburt. Statt Glücksgefühlen bestimmten Angst, Unsicherheit und die Sorge vor einer weiteren schlechten Erfahrung ihre Schwangerschaft.
Traumatische Geburt – wenn die Erinnerungen nicht verblassen
Marie erzählte mir von ihrer ersten Geburt, die sie als traumatisch erlebte. Viele Stunden Wehen, das Gefühl, dass es einfach nicht weitergeht. Schließlich ein Kaiserschnitt, bei dem sie ihr Baby nur kurz sah, bevor es weggebracht wurde. Auch ihr Mann durfte nicht bei ihr bleiben.
Allein im OP. Voller Angst, voller Ohnmacht.
Die Folge: Eine Wochenbettdepression. Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Und bis heute dieses Gefühl:
„Ich wurde um die Geburt betrogen, die ich mir für mich und mein Kind gewünscht habe.“
Wenn dich das Thema ebenfalls bewegt, könnte auch mein Artikel zu „Wochenbettdepression oder Babyblues?“ für dich hilfreich sein.
Schwangerschaft nach traumatischer Geburt – wo fängt Heilung an?
Schon früh war klar: Marie wollte diesmal nicht einfach „irgendwie da durch“. Aber wie, wenn das Nervensystem ständig auf Alarm steht?
Wir begannen mit stabilisierenden Methoden. Besonders hilfreich war für Marie die körperorientierte Arbeit mit Klopfpunkten (PEP®) – ein einfaches, aber kraftvolles Werkzeug zur Selbstregulation.
Schritt für Schritt wuchs die Zuversicht. Der Gedanke:
„Diesmal darf es anders werden.“ bekam immer mehr Raum.
Selbstbestimmt gebären – was diesmal anders wurde
Wir arbeiteten intensiv an der Frage:
👉 „Was brauchst du, damit du dich diesmal sicher fühlst?“
Marie lernte, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und klar zu benennen. Sie plante ihr Wochenbett mit viel mehr Fokus auf sich selbst.
Ihr Partner Paul bekam eine aktive Rolle: Er war der „Türsteher“, der ungewünschte Besuche abfing und Raum für Ruhe schuf.
Wenn du das Thema vertiefen möchtest: „Geburtsvorbereitung vs. Geburtserlebnis – wenn die Realität anders ist als erwartet“ könnte dir weitere Impulse geben.
🫶 Die Kraft guter Begleitung – Wie Hebamme Elisa stärkte
Ein Schlüsselmoment war der Besuch in der Geburtsklinik – organisiert über die Hebammensprechstunde des Hebammenteams Paderborn.
Dort konnte sie ihre erste Geburt nachbesprechen und bekam wertvolle Informationen über mögliche Abläufe, Optionen und Rechte. Zum ersten Mal spürte sie:
„Ich werde gesehen – als Frau, nicht nur als Patientin.“
Auch ihre Hebamme Elisa von den Hebammen am Habichtsee unterstützte sie zuverlässig in allen Fragen rund um Geburt, Geburtsverlauf und Wochenbett.
✨ Elisa nahm sich die Zeit, die Marie brauchte. Sie hörte zu, stärkte Maries Vertrauen in sich selbst und begleitete sie mit viel Einfühlungsvermögen durch diese sensible Zeit.
Sicherheit schaffen – für Körper und Seele
Gemeinsam erarbeiteten wir:
✔️ Einen Notfallplan für schwierige Situationen
✔️ Strategien für mögliche Trigger (z. B. körperliche Symptome wie Blutdruck oder Herzrasen)
✔️ Ein Best-Case-Szenario für die Geburt
Fragen, die halfen:
- Was hilft mir in einem Moment von Überforderung?
- Welche Menschen brauche ich jetzt an meiner Seite?
- Was kann mein Partner konkret tun, um mich zu entlasten?
Das Ergebnis: Vertrauen kann wieder wachsen
Der vielleicht wichtigste Satz, den Marie am Ende unserer gemeinsamen Arbeit sagte:
„Ich bin nicht angstfrei – aber ich weiß, wie ich mit der Angst umgehen kann. Ich bin bereit.“
💛 Dein Weg darf leicht(er) werden.
Vielleicht trägst auch du noch die Schwere einer traumatisch erlebten Geburt in dir. Vielleicht merkst du in der jetzigen Schwangerschaft: „Da ist noch etwas, das mich belastet.“
In meiner Praxis in Paderborn – und auch online – begleite ich Frauen, die sagen:
„Ich will diesmal selbstbestimmt gebären.“
Oder:
„Ich möchte diesen Schmerz nicht mit ins Wochenbett oder in mein weiteres Leben als Mutter mitnehmen.“
Mehr darüber, wie ich arbeite, findest du auch in meinem Artikel über Systemische Beratung für Frauen und Mütter.
👉 Schau gern weiter auf meiner Website und lass dich inspirieren oder melde dich direkt für ein unverbindliches Erstgespräch.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
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