Warum kann eine "normale" Geburt traumatisierend sein? Blog von Beraterin Anne Planz

Warum kann eine „normale“ Geburt traumatisierend sein?

Warum kann eine "normale" Geburt traumatisierend sein? Erfahre, welche Faktoren eine Geburt für Frauen belastend machen können und wie Hebammen durch traumasensible Begleitung unterstützen und gestärkt werden. Einblicke und Impulse für Frauen und Fachleute in der Geburtsbegleitung.

Warum kann eine "normale" Geburt traumatisierend sein?

Warum kann eine „normale“ Geburt traumatisierend sein? – Ein Geburtsverlauf, der medizinisch betrachtet als „normal“ gilt, kann für eine Frau emotional eine völlig andere Bedeutung haben. Einige Frauen erleben den Moment der Geburt als überwältigend, schmerzhaft oder sogar traumatisch. Aber warum ist das so? Diese Frage hat mich, inspiriert durch die Arbeit von Ute Taschner, dazu bewogen, tiefer in das Thema einzutauchen.

Trauma ist subjektiv

Wie Frauen eine Geburt erleben, hängt stark von ihren individuellen Erfahrungen, der Vorgeschichte und ihrer inneren Verarbeitung ab. Dr. Bessel van der Kolk drückt es treffend aus: „Trauma is not what happens to you, but what happens inside you as a result of what happens to you.“ Genau das ist entscheidend: Ein Trauma entsteht oft weniger durch das Ereignis selbst, sondern durch die inneren Prozesse, die es auslöst.

Das erklärt, warum Frauen ein und denselben Geburtsverlauf so unterschiedlich wahrnehmen können. Faktoren wie das Gefühl des Kontrollverlusts, das Erleben von Schmerz oder die Angst, allein gelassen zu werden, tragen entscheidend dazu bei, ob eine Geburt als belastend oder traumatisch empfunden wird. Dies zeigt, wie essenziell eine traumasensible Geburtsbegleitung ist.

Vor allem Hebammen – so engagiert und so wichtig

Ich erlebe immer wieder, wie sehr Hebammen sich für die Frauen einsetzen, die sie begleiten. Sie sind oft hoch engagiert und möchten jeder Mutter ein positives Geburtserlebnis ermöglichen. Doch was passiert, wenn das nicht gelingt? Nicht nur die Mütter empfinden dann Trauer oder Enttäuschung, sondern auch die Hebammen selbst. Sie fragen sich: „Hätte ich etwas anders machen können?“

Dabei ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein traumatisches Geburtserlebnis nicht zwangsläufig auf äußere Umstände oder „Fehler“ zurückzuführen ist. Warum eine  „normale“ Geburt traumatisierend sein kann bzw. wie Frauen ihre Geburt erleben, hängt von vielen Faktoren ab – auch von ihrer eigenen Vorgeschichte und inneren Ressourcen.

Das Wissen um diese Zusammenhänge kann entlastend wirken. Hebammen sind nicht für alles verantwortlich. Das Ziel sollte dennoch sein, durch gezielte Hebammenfortbildung ihre Sensibilität und Achtsamkeit für solche Situationen zu stärken. Denn je besser sie die individuellen Voraussetzungen der Frauen kennen, desto besser können sie sie unterstützen.

Unterstützung nach traumatischer Geburt in Paderborn

Frauen, die nach der Geburt mit einem emotionalen Trauma kämpfen, brauchen oft langfristige Unterstützung. Genau hier können gut vernetzte Fachleute in Paderborn eine entscheidende Rolle spielen.

Gemeinsam mit den Hebammen am Habichtsee in Paderborn und anderen Kooperationspartnern setze ich mich dafür ein, dass betroffene Mütter nicht allein gelassen werden. Durch individuelle Beratung und traumasensible Begleitung können wir Müttern helfen, das Erlebte zu verarbeiten und zurück in ihre Kraft zu finden.

Ute Taschner als Impulsgeberin bei der Frage: Warum kann eine "normale" Geburt traumatisierend sein?

Besonders hilfreich finde ich die Ansätze von Ute Taschner, die das Thema mit einem Onlinekurs vertieft: „Wenn die Geburt zum Trauma wird“. Dieser Kurs bietet wertvolle Einblicke für Fachleute und kann eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Praxis sein.

Ein Blick in die Zukunft der Geburtsbegleitung

Letztlich geht es nicht darum, jedes Trauma zu verhindern – das ist nicht immer möglich. Doch durch Bewusstsein, Verständnis und eine achtsame, traumasensible Begleitung können wir viel bewirken. Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, Hebammen durch Fortbildungen zu stärken und die Betreuung der Frauen weiterzuentwickeln, schaffen wir Raum für Heilung.

Es ist mir ein Anliegen, Frauen und Fachleute gleichermaßen zu unterstützen. Wenn Sie sich tiefer mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, können wir uns in meiner Beratung austauschen oder gemeinsam an Projekten zur traumasensiblen Geburtsbegleitung arbeiten. Denn jede Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt.

Meine Angebote für Mütter

Ich biete Beratung für Mütter in Paderborn, um sie u.a. dabei zu unterstützen eine als belastend erlebte Geburtserfahrung zu verarbeiten. Vielleicht hilft schon ein Gespräch, Gefühle zu sortieren, neue Impulse zu bekommen und mit Zuversicht in den neuen Lebensabschnitt als Mutter zu starten. Kostenloses Gespräch vereinbaren

Wenn Du Dich gern mit anderen Müttern austauschen möchtest, ist vielleicht meine „Mama-Gruppe“ etwas für Dich. Sei gespannt, bald kannst Du mehr darüber lesen.

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