Ist es eine Wochenbettdepression oder nur Babyblues?
Die Geburt ist geschafft, dein Baby liegt endlich in deinen Armen – und doch fühlst du dich innerlich leer. Vielleicht traurig. Vielleicht auch einfach nur müde, erschöpft und ganz weit weg von dem, was du erwartet hast. Ist das normal? Oder schon zu viel?
Babyblues oder Wochenbettdepression? Warum es wichtig ist, den Unterschied zu kennen
„Ist es eine Wochenbettdepression oder nur Babyblues?“ Genau diese Frage stellen sich viele Frauen in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt. Und oft fällt es schwer, sich selbst dabei ernst zu nehmen. Weil es doch „der schönste Moment im Leben“ sein sollte. Weil man „dankbar sein müsste“. Und weil man vielleicht Angst hat, dass etwas nicht stimmt.
In diesem Text möchte ich dir helfen, den Unterschied zwischen einem Babyblues und einer Wochenbettdepression besser zu verstehen – und dich darin bestärken, hinzuschauen. Mit Mitgefühl statt Druck. Mit Klarheit statt Scham.
Babyblues – die ganz normale emotionale Welle
Der Babyblues, manchmal auch liebevoll „Heultage“ genannt, ist etwas, das viele Mütter durchleben – tatsächlich mehr als die Hälfte. Er taucht meist um den dritten bis fünften Tag nach der Geburt auf und bringt eine ganze Palette an Gefühlen mit:
- Tränen, die plötzlich kommen
- Reizbarkeit, ohne erkennbaren Grund
- große Empfindsamkeit
- und dieses diffuse Gefühl von „Ich kann gerade gar nichts richtig“
Das alles ist erstmal kein Grund zur Sorge. Der Babyblues hängt stark mit der hormonellen Umstellung zusammen und legt sich meist nach ein paar Tagen wieder. Viele Frauen berichten, dass es hilft, sich einfach ausweinen zu dürfen, sich nicht erklären zu müssen – und verstanden zu werden.
Wochenbettdepression – wenn es nicht mehr hell wird
Anders sieht es aus, wenn diese Gefühle bleiben oder sich sogar verstärken. Eine Wochenbettdepression kann sich ganz unterschiedlich zeigen – und sie beginnt nicht immer direkt nach der Geburt. Manchmal kommt sie schleichend. Manchmal auch erst Wochen später.
Typische Anzeichen können sein:
- eine anhaltende Schwere, die nicht weicht
- das Gefühl, keine Verbindung zum Baby zu haben
- ständiges Grübeln, Selbstzweifel, Schlaflosigkeit
- innere Leere oder Unruhe – und manchmal beides gleichzeitig
- Gedanken, sich oder dem Kind nicht gewachsen zu sein
- in schweren Fällen auch Gedanken, sich selbst oder dem Kind etwas anzutun
Wenn du dich hier wiedererkennst, dann gilt vor allem eins: Du bist nicht allein. Und du bist nicht schuld. Eine Wochenbettdepression ist nichts, was man wegmeditiert oder „wegdenkt“ – sie braucht ernsthafte Zuwendung, Zeit und Begleitung. Und sie ist behandelbar.
Du darfst das ernst nehmen, was du fühlst
Ich weiß, dass es Mut kostet, das eigene Empfinden überhaupt als Problem zu benennen. Und ich weiß auch, wie viele Frauen sich durchs Wochenbett „durchbeißen“, weil sie denken, dass es einfach dazugehört, sich schlecht zu fühlen.
Aber: Mentale Gesundheit nach der Geburt ist kein Luxus. Sie ist ein Teil von Muttersein.
Wenn du merkst, dass du dich nicht mehr spürst – oder dass du deine Tage nur noch funktionierst –, darf genau das Raum bekommen. Ohne Bewertung. Ohne Scham.
Was ich dir anbieten kann
In meiner Arbeit mit Müttern erlebe ich immer wieder, wie erleichternd es sein kann, einfach mal sagen zu dürfen: „Es geht mir nicht gut.“ Ohne dafür eine Erklärung liefern zu müssen. Ohne sich zu rechtfertigen.
Ich begleite Frauen in Phasen, in denen nichts mehr leicht ist – und die oft gleichzeitig so viel verlangen. Wenn du gerade das Gefühl hast, dich selbst verloren zu haben, oder wenn du dich fragst, ob du das alles „richtig“ machst: Dann bist du bei mir richtig.
Ich arbeite systemisch und hypnosystemisch – das bedeutet, wir schauen gemeinsam auf das, was dich stärkt, was dir Halt gibt und was du in dir neu ordnen möchtest. Dein Körper spielt dabei eine wichtige Rolle. Deine Gefühle auch.
Du musst dich nicht zusammenreißen.
Du musst nicht perfekt sein.
Und du darfst dir Unterstützung holen – ganz in deinem Tempo.
PlanZ – dein Plan, wenn sich alles anders anfühlt
Vielleicht war Plan A ein leichter Start ins Mama-Sein. Und Plan B die Hoffnung, dass es sich bald bessert. Wenn du gerade bei Plan Z angekommen bist, ist das kein Scheitern. Sondern der Anfang von etwas Neuem.
Ich begleite dich gern – in Paderborn oder online.
Leise, echt, stärkend.